Zwergflusskrebse, Cambarellus-Arten
  Cambarellus patzcuarensis sp.
 

             

                                                         Orangener      
                        Zwergflusskrebs

                        lat. Name: Cambarellus patzcuarensis sp. "Orange",
                                           häufig auch einfach "CPO" genannt

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Zur Art:                                                                                        
Der Orangene Zwergflusskrebs ist eine farbliche Mutation des in der Natur vorkommende Cambarellus, der ursprünglich graubraun gefärbt war. Durch gezielte Züchtung sind heute rein orange Tiere erhältlich. Diese können eine mehr oder weniger starke dunkelorange Pigmentierung aufweisen. Manche Exemplare sind sogar deutlich gestreift.
(links mit Streifen, rechts ohne)
Herkunft:                                                                                     
Mexico, Lago de Pátzcuaro 
(Bundesstaat  Michoácan)

Wassertemperatur:                                                                     
10-28°C
Wasserwerte:                                                                               
gH ab 6, KH 1-6°, PH 6-9
Beckengröße:                                                                               
ab 10l für ein Paar, dennoch gilt je größer desto besser, in Aquarien ab 25l lässt sich schon eine kleine Zuchtgruppe halten, Mit zunehmender Beckengröße steigen auch die Überlebenschancen des Nachwuchses
Beckeneinrichtung:                                                                     
Es sollten viele Verstecke durch Pflanzen, Wurzeln, Steinaufbauten, Tonhöhlen und Herbstlaub (Buche, Eiche, Seemandelbaum) geschaffen werden, 
damit sich die Tiere zurückziehen können, beispielsweise nach einer Häutung.

Es sind eigentlich alle Pflanzen geeignet, einzig Anubien und Cryptocorynen sind umstritten, da sie angeblich für Wirbellose giftige Stoffe absondern. Besonders empfehlen kann ich jegliche Arten von Moosen (z.B Javamoos, Mooskugeln etc.)
Als Bodengrund kann Sand aber auch feiner Kies verwendet werden. Auf einem dunklen Bodengrund kommt die orangene Farbe besonders gut zur Geltung.




Man sollte jedoch darauf achten, dass im Handel erworbene Pflanzen meist gedüngt werden und so für die Krebschen schädliche Stoffe ins Wasser gelangen können. Besonders empfindlich reagieren sie auf Kupfer. Daher nur ungedüngte Pflanzen verwenden oder die Pflanzen vor dem Einsetzen einige Tage wässern.


Haltung & Verhalten                                                                   
Der Orangene Zwergflusskrebs ist ein sehr attracktiver und einfacher Pflegling, wenn erst einmal ein artgerechtes Aquarium eingerichtet wurde.
Im Großen und Ganzen sind CPOs recht friedliche Krebse. Die Männchen können jedoch manchmal etwas ruppig untereinander sein.  Bei einem Aufeinandertreffen kommt es meist nur zu einem kurzen Scherenabschlag.
Der Unterlegene flüchtet dann mit einem großen Satz auf die nächste Pflanze.
In seltenen Fällen kommt es aber auch mal zu ernsteren Auseinandersetzungen, wobei auch schonmal einer der beiden Rivalen eine Schere oder ein Bein verliert, was aber nach einigen Häutungen wieder nachwächst. Im Extremfall wird eines der Männchen getötet. Dem kann aber wie oben beschrieben mit vielen Versteckmöglichkeiten vorgebeugt werden. Auch sollte man darauf achten, dass in einem Becken nicht zu viele Männchen gehalten werden bzw. das jedem Männchen genügend Platz zur Verfügung steht um seinen Rivalen aus dem Weg zu gehen.


Der CPO sollte nicht mit zu großen Fischen (z.B. Chichliden) vergesellschaftet werden, da diese dem kleinen Krebs gefährlich werden könnten. 
Auch von einer Vergesellschaftung mit anderen Camabrellusarten wird abgeraten, da diese sich gegenseitig töten würden oder es zu Bastarden käme. 
Einer Vergesellschaftung mit Garnelen steht jedoch nichts im Wege, evtl. muss man jedoch mit Einbußen beim Garnelennachwuchs rechnen. 
Größere Zierschnecken wie Apfelschnecken und Rennschnecken sind kein Problem. Es gilt lediglich was in die Scheren eines CPOs passt kann zur potenziellen Beute werden.
(siehe auch => Erfahrungen mit C.patzcuarensis)

Alle paar Wochen häuten sich CPOs, wie alle Wirbellosen. Der abgestriffene Panzer
(Exuvie) sollte im Wasser verbleiben, da die Krebse diesen teilweise wieder auffressen und verwerten. Paarungen finden immer unmittelbar nach der Häutung statt.




Nachwuchszahl:                                                                                            
In der Regel umfasst ein Wurf ca. 20 Jungkrebse
(auch meinen Erfahrungen nach),
es soll jedoch auch Würfe mit bis zu 60 Jungkrebsen geben.



(CPO-Nachwuchs mit Eltern)               (junger CPO auf Moospolster)

Männchen & Weibchen / Unterscheidung                                    

 Männchen                                  Weibchen
 
Männchen
: 3cm Körperlänge, letztes Beinpaar zu Gonopoden sog.  
                  Begattungsgriffel umgewandelt, kräftigere Scheren als  
                  das Weibchen 
Weibchen: 4cm Körperlänge, intensivere Musterung und  
                  wuchtigerer Vorderkörper als das Männchen


Zucht:                                                                                                                 
Die Lebenserwartung der CPOs beträgt leider nur 1,5 Jahre. 
Daher sollte man als Halter die Zucht begünstigen, zumal ein Pärchen im Handel meist nicht unter 20€ zu bekommen ist. 
(Private Züchter geben ihre Tiere aber häufig günstiger ab) 
Mit 2cm tritt beim CPO die Geschlechsreife ein. Er ist dann ca. 3 Monate alt. 

Nach der Häutung erfolgt die Begattung des Männchens. Es wirft das Weibchen gewaltsam auf den Rücken  und hält ihre Scheren fest, um nicht vom Weibchen verletzt zu werden. Der Paarungsakt kann bis zu einer Stunde dauern.

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Bei guten Bedingungen pflanzt sich der Orangene Zwergflusskrebs 2x monatlich fort. Die Entwicklung der Eier dauert je nach Temperatur ca. 1 Monat.

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Wenn das Weibchen die Eier ausgestoßen hat klebt sie sie mit einem klebrigen Sekret an ihre Schwimmbeinchen. 

                              
                              
                              
                              

Danach nistet sich die Mutter gerne in einer Höhle ein und verteidigt diese heftig gegen jeden Störenfried. 

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Nur zur Nahrungsaufnahme verlässt sie die Höhle kurzfristig, meistens nachts.
Es
ist ratsam das eiertragende Weibchen nun in ein ca. 25l fassendes Becken umzusiedeln,
will man möglichst viele Jungtiere großziehen.
Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass das Weibchen aufgrund zu stark schwankender Wasserwerte ihre Eier abwirft. Man sollte deshalb einen Teil des Altwasser aus dem "Stammbecken" der CPOs mit ins neue Becken geben und das Weibchen am besten in einer Schale voll Wasser aus dem Aquarium heben (nicht mit einem Kescher), 
so bleiben die Eier die ganze Zeit unter Wasser und die Gefahr, dass das Weibchen die Eier abwirft, ist geringer. Später sollte man die Jungkrebse nach Größen selektieren und in separaten Behältern großziehen, da so viele Verluste vermieden werden können.




(Die Eier werden immer dunkler)

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(ca.1 Woche vor dem Schlupf)

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(ca. 3 Tage vor dem Schlupf)

Nach ca. 4 Wochen schlüpfen komplett entwickelte Jungkrebse von 1,5mm Größe, die noch weiß und glasig aussehen. Vorteilhaft sind dabei gute Versteckmöglichkeiten,
so kommen mehr Jungtiere durch. 
Die in der Mulmschicht vorhandenen Mikroorganismen dienen dem Nachwuchs als Erstnahrung. 
Nach ca. 2 Wochen können auch Spirulina oder entkapselte Artemiaeier zugefüttert werden.
Die anfängliche Tarnfärbung, zum Schutz vor Fressfeinden, wandelt sich mit zunehmender Größe und dem Eintreten der Geschlechtsreife zu einem kräftigen Orange.

                
                              (junge Cambarellus patcuarensis Krebse)

Futter:                                                                                          
Den CPO könnte man fast als Allesfresser bezeichnen.
Er nimmt gerne Bodentabletten, Granulat sowie alle anderen auf dem Markt vorhandene künstlichen Futtersorten, aber auch Frostfutter, Lebendfutter (Artemia &  Wasserflöhe), Detritus, Mikroorganismen, abgestorbene Pflanzenteilen und verendete Wasserschnecken. 
An künstlichen Futtersorten kann ich vorallem das speziell für alle Wirbellosen entwickelte "TetraWafers" und "Crustamenü" von Tetra sowie das speziell für alle
krebsartigen entwickelte "NovoCrabs" von JBL empfehlen. 
Man kann aber auch frisches Gemüse, wie Zuccini, Gurke, Kürbis, Erbsen etc. füttern. Eichen-, Buchen-  und anderes Herbstlaub oder Seemandelbaumlaub dient dem Wohlergehen der Krebse und fördert die Häutung. Außerdem wird auch dieses von den Krebsen gerne beknabbert. Allgemein ist zu sagen, dass CPOs von Natur aus Fleischfresser sind, deshalb sollte nicht rein pflanzlich gefüttert werden.











                                           
                                       
                                      
                                     










 

 


 


 



 


 
   
 
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